Alle fünf Jahre spielt der Passionsverein in Perlesreuth eine große Passion für die Erwachsenen. Und ich durfte, wie bereits 2018, mit der Gruppe „Shalom“ eine Kinderpassion aufführen. Wieder war es ein ganz besonderes Erlebnis. Vor allem die Zusammenarbeit mit den Kindern.
Ich wende bei derartigen Projekten immer ein pädagogisches Konzept an, was anfangs des Öfteren für etwas Verwirrung sorgt. Bei den Proben war ich ein eher „lockerer“ Jesus, der mit den Kindern Späße gemacht hat und sich nicht gerne gefangen nehmen ließ. Manche Lehrer*innen waren schon verwirrt und fragten sich, ob das denn ihrer Vorstellung von Jesus entspricht. In der Aufführung war ich dann jedoch genau dieser liebende, verständnisvolle, fröhliche Jesus, der den Vorstellungen entspricht.
Das pädagogische Konzept dahinter ist, dass die Kinder durch diese Lockerheit einen Spaß erhalten, sich mitfreuen, es kleine Insider-Scherze gibt und sie sich auf die nächste Probe und die Aufführung freuen können.
Wenn ich dann während der tatsächlichen Aufführung wirklich schauspielere und sehr würdevoll und ernst spiele, dann erleben die Kinder einen Wow-Effekt und sind ganz anders dabei.
Dadurch werden die Aufführungen unglaublich eindrucksvoll und wirklich eine würdige Passion.
Einige Lehrer*innen sagten mir davor, dass sie nicht glauben können, dass dieses Konzept derart funktionieren würde und dass sie selbst infrage gestellt haben, was ihre Vorstellung von Jesus ist.
Ist es dieser immer Liebende, immer freundliche Mensch, oder ist das ein verklärtes Bild?
Ich und die Kinder hatten in jedem Fall eine Menge Spaß und ich freue mich bereits auf viele neue Projekte dieser Art. Und immer wieder ein ganz großes Lob an Martin Göth Von der Gruppe „Shalom“, der diese Kinder-Mitmach-Spiele nun schon seit mehreren Jahrzehnten mit Begeisterung aufführt und so vielen Kindern Freude bereitet hat.
Danke für diese tolle Zeit!